Unterschied zwischen Braden-Skala und Norton-Skala
Einleitung
Die Braden-Skala und die Norton-Skala sind zwei weit verbreitete Instrumente zur Beurteilung des Dekubitusrisikos. Beide Skalen wurden entwickelt, um medizinisches Fachpersonal bei der Früherkennung von Patienten zu unterstützen, die einem hohen Risiko für die Entwicklung von Druckgeschwüren ausgesetzt sind. Obwohl sie ähnliche Ziele verfolgen, gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen den beiden Skalen.
Braden-Skala
Überblick
Die Braden-Skala wurde 1987 von Barbara Braden und Nancy Bergstrom entwickelt. Sie ist ein einfaches und schnelles Instrument, das sechs Risikofaktoren berücksichtigt: sensorische Wahrnehmung, Feuchtigkeit, Aktivität, Mobilität, Ernährung und Reibung und Scherkräfte.
Vorteile
- Einfach zu verwenden und zu interpretieren
- Weit verbreitet und von medizinischem Fachpersonal anerkannt
- Hilft bei der Identifizierung von Patienten mit hohem Risiko frühzeitig
Nachteile
- Kann bei Patienten mit kognitivem Defizit weniger genau sein
- Berücksichtigt nicht alle Risikofaktoren für Druckgeschwüre
Norton-Skala
Überblick
Die Norton-Skala wurde 1962 von Doreen Norton, Rona McLaren und Anita Exton-Smith entwickelt. Sie ist etwas komplexer als die Braden-Skala und berücksichtigt fünf Risikofaktoren: körperlicher Zustand, geistiger Zustand, Mobilität, Inkontinenz und körperliche Aktivität.
Vorteile
- Berücksichtigt eine breitere Palette von Risikofaktoren
- Kann bei Patienten mit kognitivem Defizit genauer sein
Nachteile
- Komplexer und zeitaufwändiger zu verwenden
- Weniger verbreitet als die Braden-Skala
Vergleich der beiden Skalen
Merkmal | Braden-Skala | Norton-Skala |
---|---|---|
Risikofaktoren | 6 | 5 | Komplexität | Einfach | Komplexer | Genauigkeit | Weniger genau bei Patienten mit kognitivem Defizit | Genauer bei Patienten mit kognitivem Defizit | Verbreitung | Weit verbreitet | Weniger verbreitet |
Fazit
Die Braden-Skala und die Norton-Skala sind beide nützliche Instrumente zur Beurteilung des Dekubitusrisikos. Die Braden-Skala ist einfacher zu verwenden und wird häufiger verwendet, während die Norton-Skala eine breitere Palette von Risikofaktoren berücksichtigt und bei Patienten mit kognitivem Defizit genauer sein kann. Die Wahl des besten Instruments für eine bestimmte klinische Situation hängt von den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.